Arbeitgeber fordern konstruktive Gespräche mit Realitätssinn

Sozial- und Erziehungsdienst: Erster Verhandlungstermin am 25. Februar / Gewerkschaften wollen Gehaltsplus von über 20 Prozent / Gewerkschaftsforderungen nicht einheitlich

Frankfurt am Main. Zum Auftakt der Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst der Kommunen am Mittwoch fordern die Arbeitgeber die Gewerkschaften zu konstruktiven und sachorientierten Verhandlungen auf. In Bezug auf die Gewerkschaftsforderungen mahnt die VKA zu Realitätssinn.

„Die von den Gewerkschaften vorgelegten Forderungen halten wir für unrealistisch“, so VKA-Hauptgeschäftsführer Manfred Hoffmann. Für die größte Gruppe im Sozial- und Erziehungsdienst, die Erzieherinnen und Erzieher, fordern die Gewerkschaften einen Sprung über vier Tarifgruppen und damit ein Gehaltsplus von 21 Prozent. Hoffmann: „Allein diese Forderung hat für die Kommunen ein Kostenvolumen von rund einer halben Milliarde Euro jährlich. Für solche Verteuerungen gibt es weder Möglichkeiten noch eine Begründung.“

Seit November 2014 kursieren Gewerkschaftsforderungen in den Medien. Erst in der letzten Woche (am 16. bzw. am 19. Februar 2015) haben ver.di und dbb jeweils ihre Forderungen der VKA geschickt. Die Forderungspapiere umfassen jeweils 15 Seiten, sind jedoch nicht einheitlich, sondern enthalten für einige Berufsgruppen teilweise unterschiedliche Eingruppierungen bzw. unterschiedliche Tätigkeitsmerkmale. „Hier besteht für uns Klärungsbedarf“, so Hoffmann. „Dazu dient der erste Termin am Mittwoch.“

In ihren Veröffentlichungen hatten die Gewerkschaften erklärt, ein Gehaltsplus von „zehn Prozent“ anzustreben. Diese Rechnung der Gewerkschaften basiert auf Tarifgruppen, die im Tarifsystem kaum besetzt sind. Die Tarifgehälter von Erzieher/innen liegen zwischen 2.590 Euro und 3.750 Euro, Kita-Leitungen erhalten bis zu 4.749 Euro (Stand jeweils 1. März 2015). Die meisten Erzieher/innen sind in der Entgeltgruppe S 6 Stufe 6, die ein Monatsgehalt von 3.289 Euro vorsieht. Nach der ver.di-Forderung sollen es künftig knapp 4.000 Euro sein.

Die erste Verhandlungsrunde findet am 25. Februar 2015 in Hannover statt. Fortsetzungen sind für den 23. März 2015 (Münster) und 9. April 2015 (Ort noch offen) vereinbart.

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